Liberty: Huhn sucht Freiheit

Eigentlich sollte sie zwei Wochen lang brav die Geislinger Pestalozzischüler unterhalten, doch Huhn Liberty hatte andere Pläne. Die Geschichte von einem Rebell im Federkleid erzählt GZ-Redakteurin Kathrin Bulling.

           

19. Mai 2017
Von Kathrin Bulling
                            

Liberty: zurück im Gehege.                                                                                                                                                                                                  © Foto: Monika Kikowatz        

Rebellen finden sich überall. Das zeigt das Beispiel der Geislinger Pestalozzischule: Dort hatten sich die Unterstufenschüler einen Besuch von Hühnern gewünscht. Der Förderverein machte es möglich und buchte bei einem Bio-Bauern für zwei Wochen drei Gast-Hühner: Agathe, Berta und Liberty.

Die Lehrer und Schüler hätten schon bei den Namen stutzig werden müssen: Während Agathe und Berta brav taten, was Hühner so tun – Futter picken, gackern, Eier legen –, machte Liberty ihrem Namen alle Ehre. Ein Leben hinter Gittern? Nicht mit mir, dachte sich das freiheitsliebende Huhn wahrscheinlich – und machte sich auf und davon.  Gesichtet wurde der Rebell im Federkleid zuerst in der Hochschule, dann vor einer Bäckerei.

Doch mit diesen öffentlichen Auftritten übertrieb es Liberty gnadenlos. Hühner dürfen nun einmal nicht frei herumlaufen! Der Tierschutzverein Türkheim fing das Huhn ein und gab es in die Obhut der Schule zurück.

Was Liberty antrieb, bleibt offen. War es der Drang nach einer Hochschulkarriere? Hunger? Oder hatte das Huhn etwa mitbekommen, dass der Hausmeister der Hochschule mit Nachnamen Henni heißt – und etwas grundlegend missverstanden ...?

Quelle: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/geislingen/liberty_-ein-huhn-sucht-freiheit-23485835.html