Kooperation mit Tierschutzverein Geislingen und Umgebung e. V.

Die Gemeinde Heroldstatt schließt einen Kostenpauschalvertrag mit dem Tierschutzverein Geislingen ab.             

               

07. April 2021
Von Tanja Stark

Ob ausgebüchst oder ausgesetzt: Um Fundtiere muss sich jemand kümmern. Zuständig ist die Gemeinde.                                                  © Foto: Archiv


Was passiert mit einem Fundtier und wer trägt die Kosten dafür? Mit diesem Thema hat sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Schließlich passiert es immer wieder, dass sich eine Katze urplötzlich bei einer fremden Familie so wohlfühlt, dass sie gar nicht mehr nach Hause gehen mag oder ein Hund ziellos und ohne Adressanhänger durch die Straßen streunt. Selbst Kaninchen gehören nicht selten zu den herrenlosen Fundtieren. Kürzlich fand ein Heroldstatter Bürger eine Box, in der insgesamt zwölf Hasen saßen, in seinem Garten.

Kommunen sind in der Verantwortung

Grundsätzlich sind die Kommunen verpflichtet, sich um verlorengegangene Heimtiere zu kümmern. Die Ortspolizeibehöre muss diese entgegennehmen und verwahren, um sowohl das Wohl der Tiere als auch die Sicherheit im Gemeindegebiet zu garantieren. Hierfür sind entsprechende Sachkunde und geeignete Räumlichkeiten erforderlich. Alternativ können die entlaufenen beziehungsweise ausgesetzten Heimtiere – also Hunde, Katzen und Kleintiere wie Kaninchen, Hamster oder Frettchen – auch in ein Tierheim gebracht werden. Dort werden diese untersucht, versorgt und sechs Monate verwahrt. Sollte sich in dieser Zeit kein Besitzer melden, werden diese vermittelt. Die Kosten hierfür übernimmt die Gemeinde bei der Übergabe. Die Pauschalkosten bei solch einer Einzelabrechnung liegen bei zirka 150 Euro für Kleintiere, 300 Euro für Katzen und 500 Euro für Hunde. Bei einer Häufung solcher Fälle könnten überdurchschnittlich hohe Kosten entstehen.

Zwingerlösung in der Nacht

Daher hat das Gremium nun den Abschluss eines Rahmenvertrages mit dem Tierschutzverein Geislingen und Umgebung e. V. beschlossen. Die Tierexperten werden künftig alle Fundtiere im Rahmen ihrer Öffnungszeiten in Heroldstatt abholen. Außerhalb dieser Zeiten ist eine Kooperation mit dem Polizeiposten in Laichingen in Planung. Die Beamten erhalten einen eigenen Schlüssel zum Tierheim und können die Tiere dort sicher in einem Zwinger unterbringen.

Der Kostenersatz beträgt pauschal 74 Cent pro Einwohner und Jahr und steigt jährlich um zwei Cent. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Derzeit leben 2861 Menschen in der Gemeinde Heroldstatt, somit beträgt der derzeitige Pauschalbetrag pro Kalenderjahr 2117,14 Euro. „Aus meiner Sicht ist dies eine gute Angelegenheit. Ein Tierheim ist eine sehr wichtige überregionale Einrichtung, die Unterstützung benötigt. Mit diesem Obolus tragen auch wir einen Teil bei“, betonte Bürgermeister Michael Weber.

Quelle: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/muensingen/gemeinderat-heroldstatt-kuemmert-sich-um-fundtiere-kooperation-mit-tierschutzverein-geislingen-und-umgebung-e._v.-56121827.html