Ärger um Hundegebell aus dem Tierheim bei Türkheim

18. November 2016
 Von Jochen Weis
   


Hunde bellen, das ist Fakt. „Das ist schließlich die einzige Art, wie sie sich artikulieren können“, sagt Hans-Georg Hoffmann, Vorsitzender des Geislinger Tierschutzvereins. Gerade im Spätsommer sorgten einige seiner vierbeinigen Schützlinge im Tierheim bei Türkheim für Verdruss bei manchen Bürgern des Orts. Die hatten offenbar so penetrant gebellt, auch des nachts, dass sich mancher im Ort gestört fühlte. In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats wurde dies publik. Im August und September sei das Problem massiv gewesen, sagt Ortsvorsteher Heinz Mekle, bei dem die  Beschwerden aufgeschlagen waren. Das Tierheim habe – so die Auskunft des Vereins – seinerzeit Pensionshunde aufgenommen, die Wurzel  des Dauergebells. Den Lärm habe der Westwind, wie er nun einmal auf der Alb vorherrscht, ins Dorf getragen. Mittlerweile aber habe sich die Lage wieder beruhigt. Dennoch betont Mekle: „Das Tierheim wurde nicht als Tierpension genehmigt, sondern als Schutzeinrichtung.“ Eine Nachfrage der GZ beim Kreisveterinäramt, wie breit oder eng gefasst die Definition von Tierheim und Tierpension im Türkheimer Fall ist, bleib jedoch erfolglos, man dürfe zur Betriebsform der Einrichtung keine Auskünfte geben.

Hoffmann wirbt indes um Verständnis, bittet die Türkheimer darum, bei Beschwerden nicht Umwege über Dritte zu nehmen, sondern sich direkt an den Verein zu wenden. „Wir wollen ja nicht, dass die Situation eskaliert.“ Außerdem werde er das Gespräch mit Mekle suchen.

Das  Problem mit dem Hundegebell im Spätsommer sei in der Tat von zwei Pensionshunden ausgegangen, bestätigt Hoffmann, „Störenfriede, die die anderen aufgewiegelt haben“. Wobei dies nicht der Boshaftigkeit der Tiere geschuldet war, wie Hoffmann betont, sondern der Tatsache, dass in dieser Zeit die Arbeiten am neuen Katzenhaus auf Hochtouren liefen. „Jedes Mal, wenn die Handwerker kamen, haben die Hunde angeschlagen.“ Der Verein habe darauf reagiert und die Tiere aus dem Außenbereich genommen. Ein anderes Problem: Unter den Heimbewohnern sind drei Schäferhunde, „die haben ein anderes Volumen als die kleinen Hunde. Ein Pudel, der bellt, den hört im Ort niemand“. Nur seien die großen Hunde schwer bis gar nicht zu vermitteln.

Den Begriff Hundepension hält Hoffmann ohnehin für überzogen, da nicht zutreffend. „Wir haben nur zwei Zwinger für Pensionstiere. Wenn diese Zwinger mit Hunden belegt sind, die uns beispielsweise das Ordnungsamt zugewiesen hat, nehmen wir ohnehin keine Pensionshunde auf, weil wir keinen Platz mehr haben.“

Quelle: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/geislingen/aerger-um-hundegebell-aus-dem-tierheim-bei-tuerkheim-23209019.html